Das deutsche Manager Magazin berichtete über eine spannende Studie des ZEW, die im vergangenen Dezember veröffentlicht wurde. Die Studie zeigt, dass Unternehmen, die Künstliche Intelligenz (KI) einsetzen, im Durchschnitt 25% mehr Profit erzielen können. Im Folgenden erfahren Sie, wie die Studie diese beeindruckenden Ergebnisse erzielt hat und welche Erkenntnisse sie liefert.
Die Studie:
Zunächst einmal dürfte die Studie genauer sein als andere Veröffentlichungen. So gab es Ende letzten Jahres verschiedene Veröffentlichungen, wonach die Mehrheit oder sogar ein großer Teil der KMUs bereits KI einsetzen. Allen Experten war klar, dass es sich dabei um eine fehlerhafte Erhebung handeln musste. Das ZEW kommt auf einen Faktor von 6 % – und das scheint mit unseren Beobachtungen und Erfahrungen im Markt viel besser übereinzustimmen. Immerhin wurden 300.000 Unternehmen befragt, was diese Studie im Gegensatz zu anderen repräsentativ macht.
Die Studie, die im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erstellt wurde und hier im Detail nachgelesen werden kann, ergab außerdem, dass deutsche Unternehmen dank KI rund 25 % mehr Ertrag erzielen konnten. Eine interessante Kennzahl ist die Umsatzrendite. Diese ist bei Unternehmen mit KI um 1,3 % höher – ein beachtlicher Wert angesichts einer Gesamtrendite von 6,4 %.
Die Innovationskurve steigt durch KI im Vergleich zum Weltmarkt um 4 %. Daraus lässt sich ableiten, dass KI einen technologischen Pull-Effekt und eine zusätzliche Lernkurve für das Unternehmen mit sich bringt. An dieser Stelle werden die Anwendungsbereiche aufgelistet, die einen Umsatzeffekt in der genannten Größenordnung erzeugen können. (Studie, Seite 7)
Mögliche Anwendungsgebiete
In Produktion und Logistik ermöglicht KI eine intelligente Automatisierung von Prozessen, wie z. B. lernende Systeme, vorausschauende Wartung von Anlagen oder neue Formen der Mensch-Maschine-Interaktion in der Fertigung.
Im Bereich der Geschäftsprozesse kann die umfassende Analyse vorhandener Daten zusammen mit der systematischen Erschließung von Datenquellen eine Vielzahl von Innovationen ermöglichen, vom effektiveren Marketing bis zur Effizienzsteigerung interner Verwaltungsprozesse.
Chancen für Prozessinnovationen durch KI ergeben sich auch im Bereich der Forschung und Entwicklung (F&E) und dem Hervorbringen von Innovationen. So können durch den Einsatz von KI-Methoden F&E-Prozesse deutlich beschleunigt werden (Cockburn et al. 2018).
Im Bereich der Produktinnovation ermöglicht KI die Entwicklung von smarten Produkten und Dienstleistungen, die z. B. durch die Analyse von Echtzeit-Nutzungsdaten zusätzliche Leistungsmerkmale und zusätzlichen Kundennutzen versprechen (z. B. individualisierte Angebote), aber auch völlig neue Produkteigenschaften ermöglichen (z. B. Fahrassistenten und autonomes Fahren).
Schließlich können mit Hilfe von KI-Anwendungen auch völlig neue Geschäftsmodelle generiert werden (vgl. Lee et al. 2019), insbesondere im Bereich der Plattformmärkte.
Interessant ist auch die Frage, welche Branchen der KI den Vorzug einräumen würden. Und es überrascht nicht, dass es immer noch eher die großen Unternehmen sind, aber deutlich mehr Mittelständler auf den Zug aufgesprungen sind als in früheren Vergleichsstudien. (Studie siehe oben, Seite 12)
Quelle: ZEW – Mannheimer Innovationspanel, Befragung 2009
Betrachtet man den Faktor „Anteil am gesamten Umsatz“, so haben gerade KMUs mit >100 Mitarbeitern bereits die 10%-Marke überschritten. Bei den Unternehmen mit 1000+ Mitarbeitern ist die 60%-Marke überschritten worden. Finanzdienstleister, Softwareunternehmen und Fahrzeughersteller haben bisher die Nase vorn, aber auch die Medien, die Werbung, die Elektronik, der Maschinenbau und die Metallindustrie folgen dicht dahinter und haben die Vorteile von KI im Einsatz erkannt.
Im Jahr 2018 wurden in Deutschland fast 50.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, die auf den Einsatz von KI zurückzuführen sind.
Überraschend an der Studie ist die annähernd gleichmäßige Verteilung bei der Frage, welche KI-Methoden insgesamt eingesetzt werden. (ders.)
Anwendungsgebiete | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
KI-Verfahren | Produkte, Dienstleist. |
Automat. Prozesse |
Kunden- kommun. |
Daten- analyse |
andere Berichte |
Gesamt |
Sprachverstehen | 15 | 15 | 8 | 7 | 5 | 30 |
Bilderkennung | 24 | 24 | 5 | 11 | 3 | 49 |
Maschinelles Lernen | 32 | 32 | 9 | 17 | 4 | 55 |
Wissensbasierte Systeme | 25 | 25 | 10 | 16 | 4 | 46 |
Gesamt | 60 | 56 | 22 | 34 | 11 | 100 |
Fazit der Studie:
KI befindet sich in einem enormen Aufschwung, aber die Ausgangsbasis in den Unternehmen ist deutlich niedriger, als es frühere Veröffentlichungen vermuten ließen. Die Umfrage, wonach KI nicht nur eine komplexe und kostspielige Technologie ist, sondern mit durchschnittlich 25 % einen erheblichen Beitrag zum Umsatz leistet, bestätigt die Ansicht, dass KI in möglichst vielen KMUs eingesetzt werden sollte.
Das Unternehmen Circly arbeitet an einem No-Code Konzept, sodass die Technologie an Komplexität und Investmentaufwand verliert. Hierdurch soll ein breiter Einsatz für Unternehmen, im Speziellen von KMU´s nur noch der Wille zur Umsetzung im Wege stehen.
Für weitere Informationen können Sie sich gerne an contact@circly.at wenden oder über unser Kontaktformular einen Termin buchen.
Dieser Artikel beruht auf einem Beitrag des Bundesministerium für Wirtschaft und Digitalisierung.